Wie stehen ungeeignete Schuhe mit Fußschmerzen und anderen Körperschmerzen zusammen? Schauen wir uns die Funktionsweise des Bewegungsapparats, die Auswirkungen von ungeeigneten Schuhen auf den Körper und die frühzeitige Vorbeugung von unangenehmen Schmerzen genauer an.
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Welche Schuhe sind schädlich?
Ungeeignete und schädliche Schuhe sind solche, die Fußdeformitäten verursachen, den Fuß von der optimalen Position verstellen und bei langem Tragen zu Schäden an einzelnen Teilen des Bewegungsapparats und den damit verbundenen Schmerzen führen. „Die Tatsache, dass wir Schuhe tragen, ist die häufigste Ursache von Fußschmerzen,“ bestätigt Dr. Kateřina Cajthamlová.
Beispiele von schädlichen Schuhen
Es gibt eine Reihe von ungeeigneten Schuhen, zu den problematischsten gehören:
- Damenpumps mit einem hohen Absatz - sie überlasten den vorderen Teil des Fußes und verlagern den Körperschwerpunkt aus seiner optimalen Position
- Schuhe mit einer spitzen Zehenbox - die enge Spitze drückt die Zehen zusammen
- Plateauschuhe - eine hohe und harte Sohle verhindert die natürliche Beugung des Fußes
„Unpassende Schuhe oder Schuhe von schlechter Qualität sind das Schlimmste, was Deine Füße verdienen. Achte darauf, dass Du die richtigen Schuhe wählst, und unterschätze sie nicht. Ein Schuh darf nicht drücken, der Spielraum vor den Zehen sollte 1 cm betragen und er sollte am Fuß halten", warnen die Orthopäden von Orthomedica vor den ungeeigneten Schuhen.
Wodurch sind die klassischen Schuhe schädlich?
„Die derzeitigen Schuhe sind problematisch. Sie sind steif, unflexibel, der Fuß kann in ihnen nicht arbeiten. Außerdem sind sie oft in der Zehenbox und im Vorderteil zu eng. Genau in diesem Bereich kommt es am meisten zur Fußdeformitäten. Schau Dir moderne Schuhe, ihre Form und die natürliche Form des Fußes an. Der Fuß ist eben vorne breit, das ist unsere natürliche Eigenschaft. Und der Schuh sollte der Form des Fußes folgen," sagt die Physiotherapeutin Jana Papírníková Sialini, die die Tücken der meisten Schuhe beschreibt.
Körperschmerzen
Die Grundlagen der Sportkinesiologie lehren, dass „Körperteile, die flexibel miteinander verbunden sind, ein synergistisches Ganzes bilden, das in der Lage ist, ein breit gefächertes Bewegungsmuster zu erzeugen. Bei der Analyse einer solchen komplexen segmentalen Bewegung ist es notwendig, nicht nur die Bewegung im zentralen Schwerpunkt, sondern auch die Bewegungen der einzelnen Segmente zu kennen.“
Einfach gesagt - den Körper betrachten wir als ein zusammenhängendes Ganzes, bei dem ein Fehler in einem Teil Komplikationen wo anders verursachen kann. Wenn man Schmerzen spürt, kommen sie vielleicht von den Füßen. Auf den möglichen Zusammenhang zwischen ungeeigneten Schuhen und individuellen Schmerzen gehen wir weiter unten noch näher ein, aber als allgemeine Regel gilt, dass man bei gesundheitlichen Problemen immer einen Arzt aufsuchen sollte.
Zehenschmerzen
Zehenschmerzen sind in den meisten Fällen auf eine Quetschung der Zehen zurückzuführen. Die Ursache kann in zu kleinen Schuhen, einer engen Zehenbox oder einer falschen Form der Spitze liegen, die den Zehen (vor allem dem großen Zeh) nicht genügend Raum zum Auffächern gibt. Ein Ballenzeh oder Schneiderballen können die anderen Zehen drücken, was zu weiteren Deformitäten führen kann, wie z. B. Krallenzehen, Hammerzehen.
Um Zehenschmerzen vorzubeugen, sollte man Schuhe mit einer anatomischen Zehenform tragen, die die natürliche Form des Fußes respektiert. Wenn der Fuß nicht nur in der Länge, sondern auch in der Breite genügend Platz hat, können die ausgebreiteten Zehen als eine Körperstütze dienen und das richtige Abrollen des Fußes aktiv unterstützen.
Fußschmerzen
Fußschmerzen sind eines der Signale für ein eingefallenes Fußgewölbe. Im ersten Stadium kommt es zu einer Ermüdung der Füße durch eine übermäßige Belastung. Daraus entwickeln sich dann leichte Fußschmerzen, die noch nicht allzu einschränkend sein müssen. Wenn man nicht rechtzeitig reagiert, können sie an Intensität zunehmen und längere Belastungen oder intensivere körperliche Aktivitäten (Sport) unmöglich machen.
Das Fußgewölbe wird durch aktives Training gestärkt. Wenn man die Fußschmerzen frühzeitig erkennt (bevor der Fuß völlig platt ist), kann man die Funktion des Fußgewölbes allmählich wiederherzustellen, indem man den Fuß trainiert und ihn entlastet. Man sollte langes Stehen und ganztägiges Gehen begrenzen, das Körpergewicht sinken und dem Fuß nach der Anstrengung genügend Ruhe gönnen, um sich zu erholen. Viele gepolsterte, geformte Schuhe oder orthopädische Einlagen stützen zwar das Fußgewölbe, aber dadurch wird das Gewölbe träge und schwach anstatt stärker. Dagegen ist das Laufen komplett barfuß auf einem weichen und unebenen Untergrund ideal für das Training des Fußgewölbes. Wenn man Schuhe tragen muss, dann eignen sich solche mit einer flachen, dünnen und weichen Sohle.
Fersenschmerzen
Fersenschmerzen werden am häufigsten durch Fersensporn und Plantarfasziitis verursacht, die auf eine längere Überbelastung des Fersenbereichs zurückzuführen sind. Man verletzt sich an der Ferse, wenn man beim Gehen stapft, eine falsche Lauftechnik anwendet, tagelang auf den Beinen ist. Die Schmerzen können aber auch infolge einer früheren Verletzung entstehen.
Bei Fersenschmerzen benötigt man weich aufzutreten. Auf einem weichen Untergrund (z. B. auf Gras im Garten) kann man auch barfuß oder in Schuhen mit einer dünnen Sohle gehen. Der engere Kontakt mit dem Boden hat ähnliche Wirkungen wie eine angenehme Massage. Auf einem harten Untergrund sollte man hingegen eine dünne Laufsohle vermeiden. Hier benötigt man eine höhere Sohle oder eine zusätzliche Einlegesohle, um den Aufprall zu dämpfen. Aber auch hier gilt - um das Gewicht gleichmäßig verteilen zu können, sollte auch die dickere Sohle flach sein und der Schuh den Zehen genug Platz bieten.
Schmerzen an der Achillessehne
Laut der Physiotherapeutin Adela Papoušková von Fyzioterra betrifft der Achillessehnenschmerz am häufigsten aktive Sportler, die ihn in unangemessener Weise überlasten. Sie können entweder infolge des Abprallens auf einem harten Untergrund entstehen (Gymnastinnen, Volleyballerinnen, Basketballerinnen, ...), häufiger jedoch durch einfaches Reiben und Scheuern der Sehne am Rand oder an der Innenseite des Schuhs.
Auch bei einem extrem hohen Absatz ist Vorsicht geboten. Das regelmäßige Tragen solcher Schuhe führt zu einer allmählichen Verkürzung der Achillessehne, bei der selbst das Stehen auf einem flachen Fuß schwierig erscheint. Dies führt dann oft zu einer Operation. Schuhe mit einer flachen Sohle und ohne Hinterkappe beugen diesem Problem vor.
Knöchelschmerzen
„Es kann viele Ursachen für Knöchelschmerzen geben. Zum Beispiel falsches Auftreten oder das Tragen von ungeeigneten Schuhen. Oft ist die Ursache eine Überlastung des Knöchels durch langes Gehen, Laufen oder sogar Stehen, aber manchmal können die Schmerzen auch scheinbar ohne Ursache auftreten,“ sagt die Podologin und Orthopädin Marie Součková. Das Problem kann schon im Kindesalter auftreten, wenn bei Kindern aufgrund falscher Bewegungsmuster ein Knickfuß erscheint, der nicht mehr korrigiert werden kann, sobald die Knochen im falschen Winkel wachsen.
Der große Zeh spielt dabei eine wichtige Rolle. Hat der Körper dort keinen ausreichenden Halt, bricht das Fußgewölbe ein und das Knöchelgelenk knickt in eine unerwünschte Richtung ab. Bei längerer Belastung kann es dann geschwächt und damit anfälliger für Verstauchungen werden. Eine breite Zehenbox im Bereich des großen Zehs und eine flache Sohle helfen, den Knöchel in der richtigen Position zu halten.
Knieschmerzen
„Die Art und Weise, wie wir gehen, hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Kniegelenke, insbesondere im Laufe der Zeit. Wenn zum Beispiel die Füße beim Gehen zu weit nach innen oder außen gedreht werden, ist der untere Teil des Beines gezwungen, sich so zu bewegen, dass das Knie bei jedem Schritt zusätzlichen Druck und Belastung ausgesetzt ist. Menschen, die ihre Knöchel nur eingeschränkt bewegen können, leiden auch unter Schmerzen in den Knien,“ erklärt der Physiotherapeut David Krampol von Fyzio svět (Physio Welt) die Übertragung der Schmerzen vom Fuß auf das Knie.
Auch die hohen Absätze führen zu einer Überbelastung der Oberschenkelmuskulatur und der Kniescheibe im Knie. Ein weiterer beliebter Schuhtyp ist ein fester Bergschuh. Ein solcher Schuh fixiert den Fuß und den Knöchel fest, so dass die Unebenheiten des Geländes durch das Knie ausgeglichen werden müssen. Um es nicht zu sehr zu belasten, sollte man Schuhe mit einer flachen und flexiblen Sohle wählen.
Hüftgelenkschmerzen
Hüftschmerzen können unter anderem auf eine Fehlstellung der Hüfte hinweisen. Auch hier können Schuhe mit einer breiten Zehenbox und einer flachen Sohle helfen. Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Teilen von dem großen Zeh bis zur Wirbelsäule erklärt der Lektor für natürliche Bewegung Matyáš Kozma genauer:
„Wenn ein Schuh eine steife Sohle und eine hochgezogene Zehenbox hat, zwingt er uns, den großen Zeh oben zu halten und uns nicht auf ihn zu stützen. Unser Körper sucht also nach einer anderen Möglichkeit, um Stabilität zu gewinnen. Wir verlagern unser Gewicht etwas mehr nach hinten, drücken das Knie durch, strecken den Hintern raus und beugen die Lendenwirbelsäule. Als Folge dieses Ausgleichsmanövers leiden unsere Knie, weil wir sie verdrehen. Durch diese Kniestreckung werden die Muskeln deaktiviert und die Bänder, die das Knie auf natürliche Weise stabilisieren, überlastet. Später werden die Knie dadurch geschwächt und somit steigt das Risiko eines Bänderrisses im Knie erheblich. Wir überlasten auch unsere Lendenwirbelsäule, indem wir Druck auf die Bandscheiben ausüben und die inneren Bauchmuskeln deaktivieren. Diese werden schwächer, und der Unterleib "springt heraus". Nicht zuletzt leiden auch die Knöchel, die Hüften und die Halswirbelsäule.“
Kreuzschmerzen
Durch die bereits erwähnte Beugung der Lendenwirbelsäule werden die Bandscheiben zusammengedrückt, was zu Schmerzen im Kreuzbeinbereich führt. Ein weiterer Risikofaktor ist langes Stehen oder ganztägiges Sitzen am Computer. In solchen Fällen ist es notwendig, über die richtige Körperhaltung nachzudenken und die Arbeitsumgebung entsprechend anzupassen.
Rückenschmerzen
Der Weg von den Füßen bis zum Rücken scheint relativ weit zu sein, aber Du verstehst wahrscheinlich schon den Zusammenhang zwischen den einzelnen Teilen der gesamten Kette. Ein zu hoher Absatz führt zu einer Gewichtsverlagerung nach vorne, die den ganzen Körper beeinflusst. Um das Umkippen der Rückenmuskulatur zu verhindern und den Körper aufrecht zu halten, müssen die Muskeln mehr Kraft aufwenden. Länger andauernde Überbelastung kann zur Verschiebung der Wirbelsäule aus ihrer natürlichen Achse führen. Die gebeugte Wirbelsäule drückt dann auf die Nerven und diese senden Schmerzsignale. Das Einzige, was man braucht, sind nur Schuhe mit einer flachen Sohle und einer breiten Zehenbox.
Gesunde Schuhe
Während Experten über die genauen Merkmale gesunder Schuhe diskutieren, liefert die Physiotherapeutin Štěpánka Krčková Hovorková eine ideale Definition: „Der perfekte Schuh ist derjenige, der den Fuß bei seiner Arbeit am wenigsten behindert.“ Sie beschreibt 6 Punkte, woran man den richtigen Schuh erkennt:
- Eine leicht biegsame Sohle
- Eine Zehenbox, die auf dem Boden liegt
- Kein Unterschied in der Sohlenhöhe zwischen der Ferse und den Zehen
- Eine breite Zehenbox
- Ein geschmeidiges Obermaterial
- Eine passende Größe
Vorteile von Barfußschuhen
Aus den vorstehenden Absätzen ergibt sich, was die Vorteile von Barfußschuhen sind:
- Sie verfügen über eine breite Zehenbox, in der sich die Zehen bequem ausbreiten können und man sich also um die Zehen stützen kann.
- Eine dünne und flexible Sohle ermöglicht dem Fuß auf die Unebenheiten zu reagieren.
- Eine flache Sohle sichert die richtige Position des Körperschwerpunkts.
Auch Dr. Cajthamlová empfiehlt die Schuhe mit einer richtigen Breite und weichen Sohle zu tragen. Probierst Du sie aus?