Natürliche Fußentwicklung von A bis Z

Wie die natürliche Fußentwicklung von den ersten Monaten bis zum Ende unseres Lebens zu unterstützen? In Zusammenarbeit mit der Physiotherapeutin Romana Cihlářová haben wir einen Überblick über die fachlichen Empfehlungen vorbereitet:

Inhalt

Erste Schritte

Wenn das Kind zu krabbeln beginnt, sollte es barfuß sein. Man muss keine Angst vor Kälte haben. Ein kalter Fuß bedeutet nicht gleich die Kälte oder Erkältung. Wenn man keinen Boden wie Eis zu Hause hat, genügt es, die Farbe der Haut und die Durchblutung des Fußes zu kontrollieren.

Der Fuß eines Babys muss nicht nur das Material und die Struktur der Oberfläche wahrnehmen, sondern auch deren Temperatur, die dazu beiträgt, die Empfindungen zu erhalten. In engen Socken oder schmalen Patschen verliert der Fuß direkte Reize aus der Umgebung. Außerdem betrachtet man die Welt nicht durch einen Schleier oder geht mit einem Tuch über die Augen, also weg mit der unerwünschten Einschränkung!

Wenn Du Sorgen hast, dass die Kletterphase lange dauert, keine Panik, das ist nur gut für die Rückenstärkung und die psychomotorische Entwicklung Deines Kindes. Kaufe, bitte, keine Gehhilfe und ziehe das Baby nicht an den Händen, um ihm helfen zu laufen! Gehhilfe = Schädling, das gleiche gilt für kinderwagenähnliche Stützen. Lass das Baby ganz natürlich nach den Möbeln greifen und sich dann völlig selbständig in den Raum bewegen, man muss nicht eilen.

Erste Schritte

Erste Schuhe

Schuhe dienen vor allem als Schutz vor Verletzungen und Kälte, dürfen aber die Entwicklung und Funktionalität des Fußes nicht einschränken, geschweige denn Deformierungen verursachen. Wenn Erkältungen und Verletzungen kein Risiko darstellen, lohnt es sich, so oft wie möglich barfuß zu laufen. Es ist ideal, die ersten Schuhe erst nach ein paar Monaten selbständiges Laufens zu kaufen. Bis dahin sollten man bei Patschen bleiben.

Beim Auswählen der Schuhe sollte man auf Länge und Breite achten. Fuß dehnt sich beim Auftreten aus, daher brauchen Kinder und Erwachsene einen Spielraum (Freiraum im Zehenbereich) in den Schuhen. Bei Kindern sollte man den Spielraum größer lassen (6-8 mm für die ersten Schuhe, 10-12 mm für aktive Läufer), damit der Fuß wachsen kann.

In die Breite braucht man keinen großen Spielraum haben. Wenn der Schuh nur das Weichteilgewebe berührt, kommt es nicht zu einer Deformierung des Fußes. Der Schuh darf allerdings auf keinen Fall die Stellung des Fußes verändern oder Druckstelle verursachen. Der Schuh sollte fest am Spann- und Fersenbereich sitzen und der Fuß sollte nicht wackeln.

Wenn das Kind zu einem Knickfuß neigt, sollte man für ihn Schuhe mit Hinterkappe auswählen. Aber auch das reicht erst im Alter von zwei Jahren aus, so dass die ersten Schritte wirklich mit minimalen Einschränkungen erfolgen.

Zwischen dem 6. und 8. Lebensjahr verknöchern die Knochen und es entwickeln sich schwer zu verändernde Bewegungsmuster. Daher ist es notwendig, das Kind bis zu diesem Alter barfuß so lange wie möglich zu halten. Später entwickeln sich die Deformitäten langsamer und sind leichter zu behandeln.

Schwarze Schuhe

Schuhe für Teenagers

Der vorige Absatz bedeutet nicht, dass Teenagers auf Barfußschuhe verzichten sollen und auf Konfektionsschuhe umsteigen können. Im Gegenteil, man sollte sich auf die psychologische Seite des Schuhtragens konzentrieren. Jugendliche wollen in einer Gruppe von Gleichaltrigen gut aussehen und Schuhe tragen, die ihnen gefallen.

Anstatt sie zwingen, Barfußschuhe mit breiter Zehenbox zu tragen, sollte man einen Kompromiss in Form von etwas schmaleren Barfußschuhen finden, die auf den ersten Blick nicht von klassischen Sneakers zu unterscheiden sind. Weiche und bequeme Schuhe sind besser als Konfektionsschuhen mit einem Absatz oder schlecht geformter Zehenbox. Schließlich selbst die Teenager, die mit dem Komfort von Barfußschuhen aufgewachsen sind, werden nicht begeistert, wenn sie auf harte und enge Schuhe umsteigen sollten.

Wenn das Kind also Barfußschuhe wünscht, ihm aber ein Millimeter in der Breite fehlt, sollten man nachsichtig sein. Es ist besser, sie nicht von gesunden Schuhen voll abzuschrecken.

Merrell

Schuhe für Erwachsene

Mit einer ähnlichen Philosophie sollte man zu sich selbst angehen. Einige Erwachsene hatten das Glück, schon als Kinder oft barfuß zu laufen, und haben so eine gesunde Grundlage entwickelt. Das Tragen von normalen Schuhen hat jedoch den Zustand ihrer Füße zu einem gewissen Grad beeinträchtigt.

Ein gesunder und richtig gewichteter Fuß hat weder Druckstelle, die normalerweise durch einem Absatz oder einer erhöhten Zehenbox verursacht werden, noch ein eingesunkenes Fußgewölbe aufgrund eines engen Schuhs. Bei Fußdeformitäten gilt, dass sie nicht schön aussehen, aber wenn der Fuß gut funktioniert und gut durchblutet ist, muss selbst ein Ballenzeh keine großen Schmerzen verursachen.

Wenn der Fuß jedoch nicht aktiv funktioniert, kann schon die kleinste Abweichung ein Leiden bedeuten. Orthopädische Einlagen können zur Entlastung beitragen, aber auch diese sind in funktionellen Barfußschuhen weitaus besser zu tragen als in klassischen Sneakers oder Halbschuhen.

Schwarze Schuhe

Regenerationsmittel

Das Einklemmen der Zehen im Schuh lässt sich nicht immer vermeiden. Für besondere Anlässe kann man noch ein paar schicke Barfußschuhe kaufen, aber Schlittschuhe, Rennschuhe, Fußballschuhe, Kletterschuhe, Fahrradschuhe und andere Spezialschuhe bieten den Zehen keinen Platz. In diesen Fällen ist es wichtig, dass man die Belastung durch geeignete Übungen und mittel ausgleichen.

Die Fußfunktion wird vor allem durch die Dehnung der Zehen und die Stimulation der Fußsohlen unterstützt. Anpassungssocken mit Separatoren oder oder Silikonkorrektoren schaffen Platz zwischen den Zehen und sorgen für deren richtigen Position. Sensomotorische Teppiche, die das natürliche, gegliederte Terrain zu Hause kompensieren, hölzerne Therapieplatten mit Vorsprüngen oder Massagebälle stimulieren die Nervenenden im Fuß und sorgen so für eine gute Durchblutung.

Stimulation

Im Allgemeinen gilt die Regel, so oft wie möglich barfuß zu laufen. Wenn die Jahreszeit und der Untergrund es zulassen, auch im Freien, wo der Barfußläufer natürlich trainiert und durch das unebene Gelände viele verschiedene Impulse erhält.

In anderen Fällen, sogar auch in der Stadt, wo es viele verschiedene Oberflächen und Unebenheiten gibt, sollte man Barfußschuhen tragen. Ob Kinder-, Damen- oder Herrenbarfußschuhe - es lohnt sich, die natürliche Entwicklung des Fußes dem Tragen von Designmodeschuhen vorzuziehen, die unsere gesundheitlichen Bedürfnisse verwerflich vernachlässigen.