Ist das Fußabhärten gut für unsere Gesundheit? Wie kann man sich abhärten? Und wie hängen Abhärtung und Barfußschuhe zusammen?
Inhalt
- Wie funktioniert das Abhärten?
- Abhärten und seine Vorteile
- Wie kann man sich selbst abhärten?
- Vorbereitung auf das Abhärten
- Wann ist das Abhärten nicht zu empfehlen?
- Methoden der Abhärtung
- Barfußschuhe und Abhärtung
Wie funktioniert das Abhärten?
Eine niedrigere Temperatur führt zum Stress in unserem Körper. Wird der Körper nur für kurze Zeit und in geringer Dosis einer niedrigeren Temperatur ausgesetzt, lernt er, mit dem Stress umzugehen, wird stärker und stärkt seine Immunität. Die Experten aus FYZIOklinik beschreiben die Reaktion des Körpers auf die Abhärtung wie folgt:
Bei Kälteeinwirkung entsteht zunächst eine Gänsehaut, wobei die aufgerichteten Härchen eine Isolierschicht bilden. Das Herz schlägt schneller, die Atmung beschleunigt sich und die Muskelspannung steigert sich. Um die inneren Organe durch eine ausreichende Blutversorgung zu schützen, zieht der Körper die Blutgefäße in den Extremitäten und im Gesicht zusammen.
Wenn die Kälte weiter besteht, weiten sich die Blutgefäße wieder und versuchen, die Extremitäten durch eine stärkere Durchblutung zu erwärmen, was jedoch ebenfalls zu einem höheren Wärmeverlust führt. Eine erhöhte Wärmeproduktion wird auch durch Muskelkontraktionen verursacht, die sich in unwillkürlichem Zittern, Zittern und Zähneknirschen zeigen.
So wie die Muskeln des Körpers durch körperliche Übungen stärker werden, verbessert eine regelmäßige und ausreichende Abhärtung nach etwa 15 Tagen der Wiederholung die zelluläre Immunität. Es gibt jedoch noch weitere positive Aspekte:
Abhärten und seine Vorteile
Die Physiotherapeutin Hana Žáková von Fyzio svět (Physio-Welt) führt die Vorteile des Abhärtens für den Körper und das Immunsystem an:
- Verbesserung der Blutzirkulation - erhöhter Blutfluss und Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen und Sauerstoff
- Förderung der Immunität - erhöhte Produktion von weißen Blutkörperchen und anderen Abwehrstoffen
- verbesserte Stimmung - Produktion von Endorphinen (Glückshormone)
- Stressminderung - Förderung von Entspannung und Erholung
- Verbesserung des Schlafs - Erleichterung des Einschlafens und Verbesserung der Schlafqualität
- Förderung des Stoffwechsels - Verbesserung des Metabolismus und der Kalorienverbrennung
- Verbesserung der Resilienz - Anpassung an kalte Umgebungen und Temperaturschwankungen
Wie kann man sich selbst abhärten?
Für das Abhärten gelten die folgenden Hauptgrundsätze:
- Sicher - man sollte seine Kräfte nicht überschätzen und keine Risiken ohne Aufsicht eingehen, sich nicht überanstrengen oder sich unter Zeitdruck setzen
- Allmählich - man sollte den Körper allmählich an die Kälte gewöhnen, nicht direkt ins eiskalte Wasser springen
- Regelmäßig - mindestens zweimal pro Woche den Körper abhärten
Vorbereitung auf das Abhärten
Wie kann man sich auf das Abhärten vorbereiten?
- Warme Kleidung zum Aufwärmen vor dem Abhärten vorbereiten
- Zuerst nur die kleineren Körperteile abhärten, erst danach den ganzen Körper
- Atmung - durch die Nase einatmen, tief ein- und noch tiefer ausatmen
- Mit kürzeren Zeitabschnitten beginnen und die Zeit im kalten Wasser allmählich verlängern
- Die Umgebungstemperatur allmählich senken
- Den Körper dehnen und durch Bewegung aufwärmen
Wann ist das Abhärten nicht zu empfehlen?
Trotz der vielen positiven Wirkungen wird das Abhärten in den folgenden Fällen nicht empfohlen:
- Personen mit Herzerkrankungen
- Menschen mit einem hohen Blutdruck
- Menschen mit schwereren Harnwegs- und Nierenerkrankungen
- bei Lungenerkrankungen
- bei akuten Infektionen und fiebrigen Zuständen
- Schwangere und krankhaft fettleibige Personen
- Personen mit einer Kälteallergie oder Klaustrophobie
Wie immer gilt, dass man das Abhärten mit seinem Arzt zuerst besprechen sollte. Ein erhöhter Blutdruck, der durch die Verengung der Blutgefäße verursacht wird, kann sehr gefährlich sein, daher sollte man eine Abhärtung nicht leichtsinnig angehen.
Methoden der Abhärtung
Beim Stichwort Abhärtung denken die meisten Menschen an kalte Duschen, extremes Abhärten in einem Wintersee oder Wim Hof. Es gibt allerdings viele verschiedene Methoden des Abhärtens, von den mildesten bis zu den extremsten. Zum Beispiel:
- Sich einer kälteren Umgebung aussetzen - im Winter weniger heizen, eine Schicht der Bekleidung weniger tragen usw.
- Zwischen warmem und kaltem Wasser wechseln - in warmem Wasser baden und die Temperatur allmählich senken
- Barfußlaufen - zu Hause die Socken ausziehen, im Freien nicht nur im Sommer barfuß laufen
- Füße in ein Becken mit kaltem Wasser (oder einen Bach) tauchen - zuerst für eine Viertelminute, später für eine halbe Minute und dannach die Intervalle verlängern
- Sauna regelmäßig besuchen - hohe Temperaturen mit Abkühlung abwechseln
- Eine komplett kalte Dusche ausprobieren - morgens vor dem Frühstück, im Winter 1-2 Minuten, im Sommer 3-5 Minuten, dabei in Bewegung bleiben und gute Laune bewahren
- Wim-Hof-Methode anwenden - eine Kombination aus Atemübungen, Meditation und Kälte, doch wir auf alle Fälle empfehlen, einen zertifizierten Lehrer aufzusuchen
- an einer Kryotherapie-Sitzung teilnehmen - die Lufttemperatur in der Kryokammer sinkt auf -100°C bis -160°C, aber auch hier sollte man sich von geschultem Personal beraten lassen
Barfußschuhe und Abhärtung
Dank einer dünnen Laufsohle ist der Fuß in Barfußschuhen viel näher an der Oberfläche als in herkömmlichen Schuhen. Er spürt daher die kalte Oberfläche intensiver, insbesondere in den Wintermonaten. Ein erster Schritt zur Abhärtung kann also auch der Kauf von Barfußschuhen sein. Der zweite Schritt besteht darin, dass man die Einlegesohle aus dem Schuh entfernt.
Barfußschuhen ermöglichen den Füßen aktiv zu arbeiten und sich somit ausreichend durchblutet. Solange man also in Bewegung bleibt, besteht auch bei großer Kälte keine Gefahr, dass man friert.
Barfußschuhe für Kinder und Erwachsene